Choreografie
einer
Landschaft

 

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Olaf Nicolai
Wo das Wünschen noch geholfen hat...

Konzepttext:
Eine Landschaft wird nicht nur durch die unmittelbare aktive Begegnung mit ihr erlebt. Auch nicht allein durch die Teilnahme an ihrer Gestaltung. Auch wenn Landschaften zumeist visuell charakterisiert werden, sind sie mindestens ebenso stark geprägt durch die mit ihnen verbundenen
Erinnerungen und Erzählungen, durch Sagen, Märchen oder Gerüchte.

Das vorliegende Konzept setzt an dieser „atmosphärischen“ Ebene an. Es besteht aus zwei Teilen; während der eine Imaginationen anregt und letztlich ganz auf die Erzählung eines Ereignisses setzt, steht bei dem anderen das akustische Erleben im Vordergrund.

Der Ort für die Realisierung ist der „Kaiserteich“ und das ihn umgebende Ufer mit seinen Wäldchen. Für diesen Kaiserteich soll eine Kugel aus weißem Marmor in Carrara gefertigt werden (Durchmesser: 1m). Diese Kugel wird nach ihrem Eintreffen in Dinslaken von einem Helikopter über den Kaiserteich geflogen und durch Abwurf in ihm versenkt. Die Aktion wird weder dokumentiert, noch wird auf sie danach durch eine Markierung oder ähnliches hingewiesen. Nur die Erzählung von ihr bleibt.

Zugleich wird ein zeitgenössischer Komponist beauftragt, ein 3 - 5 minütiges Stück für Soloflöte für diesen Ort zu schreiben. Dieses Stück soll dann einmal im Monat durch einen Flötenspieler für die Dauer eines Nachmittags in der Uferlandschaft aufgeführt werden, wobei der Flötenspieler umherwandert und seine Spielorte selbst wählt. Für diese Performance soll ein fester Tag im Monat festgelegt werden so, dass eine Ritualisierung möglich ist (z.B. der 1. Samstag des Monats). Uhrzeiten werden keine bekannt gegeben, sondern nur, dass das Stück am Nachmittag mehrfach aufgeführt werden wird.

Als Komponist möchte ich einen zeitgenössischen Musiker beauftragen, der jedoch der Musiktradition des Mittelmeerraumes und Nahen Ostens entstammt, da aus diesen Regionen viele der Gastarbeiter ins Ruhrgebiet migriert sind.

Der Titel zitiert eine Wendung, mit denen viele der Grimmschen Märchen beginnen, auch jenes vom Froschkönig, in dem es um eine in den Wasser eines Brunnen gefallene goldene Kugel und das Versprechen, das für ihre Hebung gemacht wurde, geht.

 

   

 

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