Choreografie
einer
Landschaft

 

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Irene und Christine Hohenbüchler

Konzepttext:
„it´s a Mud Mud Mud World“*
für eine  Choreographie einer Landschaft

*…  eine Referenz an die  Earth-Art  der  frühen 70er Jahre …

 

BMX – Bike Strecke
in der Parkanlage der ehemaligen Zeche Lohberg

ein Ort, denaturiert,  … gebraucht, … verbraucht, 
ausgraben, umgraben, bewertet, umgewertet,
verändert durch mehrmalige unterschiedliche Kultivierungen,
Landwirtschaft, Bergbau, Industrialisierung - Wiederaufbereitung  von Landschaft

… der Prozess des Abbaus findet weiter - aber anders statt.
Die Kinder der ehemaligen Grubenarbeiter werden älter, finden nicht mehr einfach Arbeit. 100derte Lehrstellen, der einstigen Zeche Lohberg gibt es nicht mehr, der hohe Migrationshintergrund erschwert die Arbeitsuche.  Es ist viel Zeit vorhanden und wenig betreuter Freiraum für junge Leute.
Der  Projektvorschlag transportiert das zur Verfügung stellen von Bewegungskapazität – Raum, der gestaltet, geformt, verwandelt werden soll.
Durch ein gemeinsames fantasieren, agieren und zusammenarbeiten.

Eine Zone für skulpturale Energie …
… mit Erde  … die sichtbar bleibt.
Erde, unter deren ersten Schichten über hundert Jahre Bergbau betrieben und unter hohem energetischen Aufwand schwarzer Rohstoff herausgeholt wurde. Schwarze Gestein- und Kohlenschlacke, Jahrzehnte lang hochgeschichtet zu riesigen Halden.

Ein Raum im Park, der nicht fix bewachsen und begrünt ist, sondern offen bleibt, veränderbar, um-baubar. Platz, für Jugendliche im Eigenbau einen bmx trail anzulegen, zu warten  und zu pflegen. Ein Ort, der zu einem Treffpunkt werden kann.

Das Bild des Grabens wird aufgenommen, weiter betrieben in transformierter Weise.
Die Grabungen finden an der Oberfläche statt, werden zu objekthaften Formen hochgezogen. Biker benützen,  bespringen, betanzen die Rampen solange bis diese abgetragen und an anderer Stelle neu aufgeschichtet werden.

Erde als ästhetisches Mittel – brauner formbarer Lehm, der Assoziationen zulässt.
Die Nacktheit der Erde im Park bleibt sichtbar, unbewachsen vom wuchernden Grün, eine karge Stelle. Erde, ein konstruktives Element, das seit hunderten Jahren in Verwendung steht.  Eine Referenz an das ehemalige Grubengelände ohne nostalgischen Rückblick, verwandelt in eine Sportanlage … Erdreich in Bewegung, eine Freizeit – Freiraum – Gestaltung mit Anspruch einer wiederkehrenden Umplanung und Veränderung. Den Jugendlichen gehört dieser Ort, sie sollen hier mit ihrer Kreativität und ihren Fantasien graben und bauen dürfen.

Die Halde kann, nach Jahren des Bewuchses der Öffentlichkeit zurückgegeben und zugänglich gemacht werden. Der industrielle Hügel, der mit all den anderen  künstlichen Erhebungen am Niederrhein vernetzt wird. Ehemaliger Industrieschutt mutiert zum Naherholungsgebiet mit Lauf - Wander – und Bike – trails.
Einstiger Abfall wird recycelt, durch Bewaldung aufgewertet , zum CO2 Transformer … . Das prägende Schwarz der Kohle, der Ruß des Industriezeitalters ist der Artenvielfalt mit unterschiedlichsten Grün gewichen, die Ebene  kultiviert zur  hügeligen Land-und Forstwirtschaft.

Voraussetzug für den Bau der BMX-Strecke:

Neben einer Widmung und der behördlichen Bewilligung ist die Gründung eines Vereines vorgesehen, der Jugendliche und Kids betreut, anleitet und einen sicheren Umgang mit dem bike  lehrt.  Außerdem könnte durch den Verein eine Platzbetreuung übernommen und abgesichert werden.

Bau einer Hütte mit kleiner Werkstatt, die als Leih. und Reperaturstation für bikes, Ausrüstung und Werkzeug dient. Die Station kann vom Verein unterhalten werden.  Jugendliche arbeiten gegen Bezahlung mit Unterstützung  eines Sozialarbeiters in der Werkstatt.

Die trail-Benützung sollte kostenlos sein, um den Kids eine uneingeschränkte Bewegungsmöglichkeit zu bieten.

Die Nachhaltigkeit des Projekts liegt in der Gründung eines bike-Vereines, der die  Jugendlichen anleitet und die kleine Werkstatt unterhält. Idealer Weise sollten sich Jugendliche aus dem ehemaligen Wohngebiet der Zeche in Lohberg angesprochen fühlen, im Verleih und Servicedienst zu arbeiten.
Es wird der Versuch unternommen, junge Menschen aus den umliegenden Gebieten des Bergparks in das Gelände zu holen, um es zu „ihrem Terrain“ zu machen.  
Der Vorschlag des Baus einer BMX-Strecke ist nur realisierbar, wenn tatkräftige Partizipienten gefunden werden und auch Unterstützung seitens der Stadt und anderer sozialer Vereine erfolg. (z. B. Caritas, SOS Trupp)

Projektvoraussetzungen:

Motivation begeisterter  BMX Fahrer zu einer Arbeitsgruppe, die den Bau einer  BMX Bahn umsetzt.
In einem Workshop werden Wünsche ausgelotet, Ziele gesetzt, die auch zu erreichen sind. D. h. die Gruppe muss sich bereit erklären, das Bauprojekt umzusetzen. Dies verlangt ein Zeitpensum, Arbeitswille und Freude an der Tätigkeit. Die Arbeit soll je nach Können und Einsatz entlohnt werden.

Idealerweise wird die Hütte in Cooperation mit einer Berufsschule gebaut, die Holzbau im Lehrplan hat, oder einer Zimmerei, die großes Interesse an der Zusammenarbeit mit Jugendlichen hat.

Der Radverein stellt mit Unterstützung der Stadt den Verleih der Räder zur Verfügung.
Wir hoffen, dass sich eine Zusammenarbeit mit  einem Sportverein, der Caritas Dienslaken und dem SOS-Trupp Lohberg ergibt.

 

   

 

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