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Nach der Natur

Die Landschaft zwischen Kultivierung, Renaturierung und Recycling
Haldenlandschaft und Tenderingseen | Wald Oberlohberg

Situation
Zwischen Dinslaken und der Halde finden sich verschiedene Formen, in denen versucht wird, die Zeichen der industriellen Nutzung der Landschaft zu tilgen. Dabei steht die intelligente Nutzung durch naturnahe wie freizeitorientierte Lösungen im Vordergrund. Die Tenderingseen als klassische Kiesgruben bilden den Anfang einer langen Kette solcher Eingriffe, die bis auf die Halde mit deren üppiger Bepflanzung führen. Dazwischen finden sich renaturierte Flußläufe, Gartenanlagen, Bauernhöfe und Pferdezucht, wie auch der See im Kaiserbecken und das malerische Schilfbiotop im Ziegeleibecken. Der alte Forst und die anschließende Halde beheimaten eine üppige Flora und Fauna, die laut dem ortskundigen Jäger neben den üblichen Tieren Rot- und Rehwild, Wildschwein, Dachs und Fuchs, Marder und Nutrias, Enten, Gänse, Reiher und Kormorane beheimatet.

Einschätzung
Renaturierung steht im Fokus von Regionen, die versuchen, die Narben des Industriezeitalters zu schließen. Vom künstlich verkrümmten Flusslauf zur begrünten Müllkippe kaschieren die meisten Versuche landesweit diese Zeichen nur mit einer weiteren Form der Kulturlandschaft. Nur wenige internationale Projekte entwickeln dagegen aktuell eine "neue Naturlandschaft" mit dem Mut zur eigenen Geschichte, die die Narben und Einschnitte, die nutzungsbedingten Eingriffe und modischen Verwandlungen dokumentiert, die die Kultivierung der Welt über Natur und Landschaft gebracht hat. Die Möglichkeit, Landschaft als komplex-vitales Terrain zwischen Kultivierung und natürlicher Rückaneignung zu denken und zu bauen wäre hier genauso angebracht wie eine neue Diskussion über aktuelle Umnutzungsmöglichkeiten und die Wechselwirkung von Landschaft, Brache und Zwischenraum, Übergangsfläche und Interimszone.

Fragen

Welche Spannungsbögen bietet eine Landschaft, die so oft umstrukturiert wurde und sich unter ökologischen Aspekten dauerhaft nach Kontinuität sehnt? Sollte man der Landschaft ihre Geschichte lassen, sie in ihr dokumentieren oder sie überschreiben? Wie kann man Entschleunigung und Nachhaltigkeit in die Gestaltung von Landschaft einbringen? Wie können sich neue Energieformen so in der Landschaft verorten, daß sie dieser nicht wieder neue Bürden auferlegen? Gibt es aktuelle Formen der Umnutzung, die diesen Fragen Rechnung tragen?

Fragen
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach dem sinnvollen Umgang mit Geschichte. Wie wichtig ist Erinnerungskultur für die ehemaligen Arbeiter selbst? Konserviert sie veraltete Strukturen oder bietet sie Ansätze aus der Vergangenheit über ein offenes Jetzt in die Zukunft zu denken? Wie kann Geschichte im Hier und Jetzt aktiviert werden, um in der eigenen
Aktualisierung an der Zukunft teilzunehmen?

 

   

 

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